Wir kennen Kurkuma als gelbes Gewürz, das z.B. in Currymischungen verwendet wird. Außerdem wird Curcuma seit Jahrhunderten als natürlicher Farbstoff verwendet, heute wird es auch als Kurkumin unter der Nummer E100 als unbedenklicher Farbstoff Lebensmitteln zugesetzt. Es wird aus den Wurzeln der Kurkuma Pflanze hergestellt, indem die Wurzeln, wenn sie groß genug sind, ausgegraben, gewaschen, in der Sonne getrocknet und dann nach dem Trocken- und Reinigungsprozess im Mörser zu Pulver verarbeitet werden. Da Kurkuma-Pflanzen viel Sonne benötigen, sind die Haupt-Anbaugebiete China, Indien, Thailand, Sri Lanka, aber auch z.B. Iran. In Deutschland könnte man Kurkuma nur im Gewächshaus anbauen, allerdings erhält man im Bioladen oder Supermarkt zum Teil auch frische Wurzeln, die man in der Küche weiterverarbeiten kann. Das Kurkuma Gewürz-Pulver erhält man heutzutage in fast jedem Supermarkt, allerdings ist zu berücksichtigen, dass man das Extrakt von Kurkuma, das Kurkumin, nicht im Supermarkt bekommen kann. Es ist wesentlich teurer als Kurkuma, aber eben auch wesentlich wirksamer. Das liegt daran, dass Kurkuma nur etwa 3% Kurkuminoide enthält und diese müssen aus der Kurkuma-Wurzel extrahiert werden. Man braucht also eine vielfache Menge Kurkuma, um das am häufigsten verwendete 95 prozentige Kurkumin herzustellen.
Zum Vergleich:
100 g Bio-Kurkuma kosten im Supermarkt oder bei einem Online-Gewürzhändler etwa 4-5 Euro.
100 g Kurkuma(die Bio-Bezeichnung entfällt nur, weil Bio-Extrakte aufwendig und teuer herzustellen sind und sie daher kaum erhältlich sind) kosten online etwa 25-30 Euro.
Verwendung für die Gesundheit
Während der regelmäßige Gebrauch von Kurkuma für Hunde ein wenig ungewöhnlich erscheint, sind die gesundheitlichen Vorteile, die dieses Gewürz mit sich bringt, sehr hoch. Es gibt eine Reihe von natürlichen Kräutern, Mineralien und Gewürzen, die oft nicht als normal für Haustiere angesehen werden, aber viele natürliche Vorteile bieten, für Hunde und Katzen genauso wie für Menschen. Diese Kräuter oder Gewürze gelten inzwischen als Superfood. In die Aufzählung der Superfoods reihen sich Moringa, Ingwer, Vitalpilze, Matcha oder auch Früchte wie Goji-Beeren, Aronia oder Acerola ein. Zum Beispiel hat die Pflanze Kurkuma eine natürliche entzündungshemmende Wirkung, die bei Hunden, die an Gelenkentzündung leiden, genauso wirksam sein kann wie für Menschen, die an Rheuma, Gicht, Arthrose oder anderen Entzündungen der Gelenke oder Weichteile leiden. Bei Katzen, die an leichter Diabetes leiden, kann Kurkumin zum Ersatz für das Insulin werden, in schweren Fällen kann es für eine Reduzierung der Insulin-Dosis sorgen. Auch für Gedächtnis- und Orientierungsprobleme älterer Hunde und Katzen kann Kurkuma alias indischer Safran bei regelmäßigem Verzehr Besserung bringen. Da Kurkuma nur fettlöslich ist, sollte dem Verzehr der Wurzeln, des Gewürzes oder des Kurkuma-Extrakts Curcumin immer Fett beigefügt werden. Wird das Kurkuma oder Kurkumin nicht im Körper gelöst, wird 90% wirkungslos wieder ausgeschieden.
Kurkuma wirkt in verschiedenen Bereichen und gegen verschiedene Krankheiten sowohl bei Menschen als auch bei Hunden und Katzen:
- antibakteriell – gegen Bakterien
- antifungal – gegen Pilze
- antiviral – bekämpft Viren
- antientzündlich – gegen Entzündungen
- wundheilend – Wundheilung fördernd
- gegen Tumore – Mammatumoren, Karzinome, Sarkome, Basaliome, Milztumore etc.
- Pankreatitis – Leberkrankheiten
- Neurologische Störungen – Demenz und Orientierungslosigkeit
Der Unterschied zwischen Kurkuma, Kurkumin und Curcuminoide
Der wesentliche wirksame Inhaltsstoff ist Kurkumin, der in inzwischen über 6.000 wissenschaftlichen Studien erforscht wurde. Das Kurkuma-Pulver, das man in einem Gewürzhandel oder auch Supermarkt kaufen kann, enthält je nach Qualität ca. 3-4 % Kurkumin, Kurkumin-Extrakte enthalten in der Regel 95% Curcuminoide. Das Kurkumaextrakt wird mittels alkoholischer Extraktion aus der Kurkumawurzel isoliert. Das Extrakt – in der Regel kurz als Kurkumin bezeichnet – enthält neben Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweiß und Kohlenhydraten ca. 77% Kurkumin, 17% Demethoxycurcumin und 3% Bisdemethoxycurcumin. Diese drei Curcuminoide werden zusammenfassend Kurkumin genannt. Etwa 2/3 der Studien, die Kurkuma erforschen, sind mit Kurkumin durchgeführt worden, nur 1/3 wurde mit Kurkuma ausgeführt. Ob das Kurkuma als ganzes oder auch nur das Kurkumin isoliert den gesundheitlichen Nutzen bringt, ist dadurch noch nicht hinlänglich erforscht, sicherheitshalber wird empfohlen, sowohl Kurkuma als auch die extrahierten Curcuminoide zu verfüttern. Denn neben Kurkumin enthält Kurkuma eben auch noch Demethoxycurcumin, das sich ebenfalls in der wissenschaftlichen Erforschung befindet und sehr vielversprechende Wirkung hat. Außerdem enthält auch das Kurkumin ätherische Öle, Mineralstoffe und Vitamine, die wertvoll für den Organismus sind. Für Menschen werden auch Produkte angeboten, die mizelliert oder polarisiert sind, allerdings haben diese Präparate meist auch – für Tiere schädliche – konservierende oder emulgierende Zusatzstoffe. Weder bei Menschen noch bei Tieren ist die Wirkung und Eignung ausreichend gut erforscht, dass man diese Präparate empfehlen könnte. Bekannt ist, dass Emulgatoren wie z.B. Polysorbat-80 in der Fütterung der Tiere unbedingt vermieden werden sollen!
Wissenswert zur Fütterung bei Hund und Katze und anderen Haustieren:
So gut sich dies alles anhört, gibt es noch Schwierigkeiten zu überwinden:
Curcumin
– wird von allen Organismen schlecht aufgenommen
– kann daher schnell wieder aus dem Körper ausgeschieden werden, ohne volle Wirksamkeit zu erreichen
Mit anderen Worten: Kurkumin wird nicht leicht in das Blut Ihres Haustieres absorbiert. Und deshalb geht bei falscher Verwendung der Wirkstoff einfach durch den Körper und wird wieder ausgeschieden. In diesem Fall haben Kurkuma und Kurkumin keine Zeit, die Wirkung zu entfalten, der gesundheitliche Effekt ist fast null.
Um die Aufnahme zu steigern ist es wichtig:
– Kurkuma und Kurkumin mit schwarzem Pfeffer oder schwarzem Pfeffer Extrakt Piperin zu verabreichen
– Curcuma und Curcumin zur Fütterung mit Fett (meist reicht das im Futter enthaltene Fett schon!) zu geben
Piperin ist die Lösung, um die Aufnahme zu steigern!
Piperin steigert laut Studien die Aufnahme von Kurkuma und Kurkumin in das Blut um das 200-fache. Geben Sie Kurkuma nie auf nüchternen Magen, die Bitterstoffe können Magen-Irritationen oder Schleimhautentzündungen verursachen. Auch der schwarze Pfeffer, der die Aufnahme von Kurkuma und Kurkumin steigern soll, kann evtl. unverträglich sein. Daher ist Piperin, ein Extrakt aus Pfeffer, eine gute Lösung, die wesentlich verträglicher ist und selten zu Symptomen führt. Zu berücksichtigen ist, dass Piperin generell als Wirkstoffverstärker gilt und damit auch die Wirksamkeit anderer Stoffe, unter anderem Medikamente, erhöhen kann.
Wie gebe ich meinem Tier denn nun Kurkuma-Präparate?
Das sind eine ganze Menge Umstände, die bei der Gabe von Kurkuma zu berücksichtigen sind. Eine einfache Anwendung und Dosierung bietet Kurkuma und Kurkumin in Kapselform, fertig kombiniert mit Piperin. Dabei sollte man auf ein sinnvolles Verhältnis aller Zutaten achten und überflüssige Stoffe vermeiden: Etwa 50% Curcuma-Pulver, 50% Curcumin-Extrakt (oder etwas weniger Kurkumin) und dazu etwas Piperin. Vermeiden Sie Füllmittel, Emulgatoren, Farbstoffe oder andere produktionsbedingte Zusätze. Konservierungsmittel benötigt Kurkuma ebenfalls nicht, da das Gewürz nach der Produktion und bei trockener Lagerung etwa 2-3 Jahre lang haltbar ist. Die Kapselhülle sollte am besten pflanzlich sein, denn Schweine- oder Rinder-Gelatine- oder Fischgelatine Kapseln können Allergien fördern. Gebräuchlich und auch für Menschen geeignet, ist Hydroxypropylmethylcellulose. Das hört sich sehr chemisch an, ist aber die fachliche Bezeichnung für die rein pflanzliche Zellulose, aus der Kapseln hergestellt werden können.
Kurkuma Kapseln für Hunde und Katzen kaufen
Bitte geben Sie Ihrem Haustier keine Kapseln, die für Menschen gedacht sind. Diese sind auf ein Gewicht von 75 kg und mehr ausgelegt und damit ist die Dosis für Ihren Hund und erst recht für Ihre Katze viel zu hoch. Auch setzen viele Hersteller auf das Motto „viel hilft viel“ oder „wenn ich mehr biete als die Konkurrenz, wird mein Produkt gekauft“ und versuchen, extra viel Wirkstoff in die Kapseln zu bringen. Kurkuma und Kurkumin können zwar eigentlich nicht überdosiert werden, aber es können durch große Mengen eben doch Irritationen im Verdauungstrakt bis hin zu Magenschleimhautentzündungen auftreten. Gerade bei Katzen darf auch nicht überdosiert werden, da sie empfindlich auf enthaltene Terpene reagieren. Unsere Dosierungs-Empfehlung für Kurkuma für Hunde und Katzen finden Sie in den Dosierungstabellen. Hersteller von Futterergänzung mit Kurkuma ist z.B. Vitalpfoten. Im Angebot sind sowohl Kurkuma Kapseln extra für Tiere als auch eine fertige Mischung aus Kurkuma, Kurkumin und Piperin.
Mehr zu Kurkuma hier bei uns:
Vorstellung und Anwendung von Kurkuma und Kurkumin
Kurkuma und Kurkumin für Pferde
Dosierung von Curcuma und Curcumin bei Hund und Katze