Phosphor – wichtiges Mineral für Hunde und Katzen

Phosphor ist ein wichtiges, aber in Vergessenheit geratenes Mineral, ähnlich wie Schwefel. Dabei wird ausreichend Phosphor für die Knochenbildung und die Knochenstärke benötigt. Phosphor steht im Wechselspiel mit Kalzium und übernimmt Aufgaben bei der Impulskontrolle und Reizweiterleitung. Es ist also eng verbunden mit der Nervenfunktion und Bewegungsabläufen. Phosphor spielt auch eine wichtige Rolle im Energiehaushalt. Es ist ein wichtiger Bestandteil des ATP – Adenosin-Triphosphat – das wohl wichtigste Molekül in der Bereitstellung von Energie in allen Organismen. Während des gesamten Lebens Ihres Haustieres muss in der richtigen Menge Phosphor, das hauptsächlich aus Knochen oder Knochenmehl verfüttert wird, im Futter vorhanden sein. Welpen- oder Kittenfutter enthält häufig mehr Phosphor, um im Wachstum die Knochen ausbilden zu können und die Härte und volle Entwicklung der Knochen sicherzustellen. Beim Kitten- und Welpenfutter muss beim Mineraliengehalt eigentlich noch unterschieden werden zwischen kleinen und großen Rassen.

Ursachen für Phosphor Ungleichgewicht

Zu viel Phosphor im Futter kann zu einer Reizung der Leber, der Nieren oder der Harnröhre führen. Auch zu geringe Trinkwasseraufnahme kann den Phosphorgehalt schnell ansteigen lassen. Trockenfutter sorgt zusätzlich dafür, dass mehr Phosphor im Organismus ist, als gesund ist. Nassfutter enthält im Vergleich zu Trockenfutter meist weniger Phosphorus. Daher kann durch den Wechsel zu Nassfutter die Phosphor-Problematik kompensiert werden. Alternativ kann auch wechselnd nass und trocken oder spezielles Diätfutter mit niedrigem Phosphorgehalt gefüttert werden. Diese Diät Futter werden häufig als Nieren-Diätfutter angeboten, denn Nierenprobleme haben eigentlich immer einen Zusammenhang mit dem Phosphor- und Kalziumgleichgewicht. Zuviel Phosphor geht in der Regel einher mit zu wenig Kalzium und eine kalziumreiche Fütterung sorgt demnach für einen zu niedrigen Phosphor-Spiegel. Calcium und Phosphor kommen im Knochen als Calciumhyoxyapatit vor. Hydroxylapatit ist die Basis aller harten Substanzen (Knochen und Knorpel) von Wirbeltieren. Das Kalzium- Phosphor- Verhältnis in Hydroxylapatit beträgt 1,7:1. Abweichend davon liegt das optimale Ca-P-Verhältnis in der Nahrung zwischen 1,2 bis 1,3 zu 1. Dementsprechend führt eine dauerhafte Abweichung von diesem Verhältnis zu dem Ungleichgewicht zwischen den Mineralstoffen.

Der Zusammenhang zwischen Phosphor und Kalzium bei Hunden und Katzen

Calcium und Phosphor sind beide essentielle Mineralstoffe in der Ernährung von Hunden und Katzen. Da sie beide in die Knochen eingelagert werden und das Vorhandensein vieler Faktoren (u.a. auch Vitamine und Mineralien) von der erfolgreichen Einlagerung abhängig ist, müssen unbedingt alle Stoffe im ungefähr richtigen Verhältnis vorliegen. Sobald ein Mineralstoff oder Vitamin fehlt oder im Überfluss vorhanden ist, kommt es zu einer Störung. Dies ist nicht nur ungesund für die Knochen sondern auch für die Nieren, da dann in der Regel die zu viel vorhandenen Stoffe krankhaft über die Nieren ausgeschieden werden. Aber auch die eigentlich richtigen Mineralien und Vitamine können ausgeschieden oder im Organismus abgelagert werden, wenn der Prozess der Aufnahme in die Knochen, also der Verwertung, durch Überfluss oder Mangel gestört ist. Calcium ist ein kritischer Bestandteil von Knochen und Knorpel und spielt auch eine untergeordnete Rolle bei der Hormonübertragung. Phosphor ist auch ein Hauptbestandteil des Knochens.

Hundehalter, die ihre Tiere barfen, begehen leider manchmal den Fehler, zu wenig Phosphor zu füttern oder wenn ausreichend, dann nicht im richtigen Verhältnis zu Kalzium. Phosphor kommt meist aus den Knochen, kann aber auch aus Getreide, Milch, Eiern usw. kommen. In der Vergangenheit sind oft durch selbsternannte Experten im Bereich der Barf-Fütterung Fehler gemacht worden bei der Berechnung der Zugabe der richtigen Mengen an Mineralien und Vitaminen zum Rohfleisch. Denn nicht nur Kalzium und Phosphore haben eine Abhängigkeit zueinander sondern auch Calcium zu Magnesium, Zink, Vitamin A, Vitamin D und Vitamin K. Dadurch kann man aus der großartigen Idee der Rohfütterung eine ganz schlechte Diät machen.

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Mögliche Krankheiten durch Phosphormangel oder falsche Anteile im Vergleich zu Calcium

In Knochen und Zähnen ihres Haustieres befinden sich große Mengen an Phosphor, die mit Kalzium gebunden sind. Daher können Knochenkrankheiten oder Probleme wie die schlechte Knochenresorption dazu führen, dass im Blutkreislauf des Tieres übermäßige Mengen an Phosphaten freigesetzt werden. Diese Hyperphosphatämie kann sowohl Hunde als auch Katzen betreffen. Hyperphosphatämie ist eine Elektrolytstörung, bei der ungewöhnlich hohe Phosphatwerte im Blut des Haustieres vorhanden sind. Es kann in jedem Alter auftreten, tritt jedoch häufiger bei Kitten, Welpen oder alten Tieren mit Nierenproblemen auf. Folgen aus einem zu hohen Phosphatspiegel im Blut können sein:

  • Osteoporose – Knochenbrüchigkeit
  • Osteopenie – Knochenerweichung
  • Nierenkrankheiten
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Knochenkrebs

So erkennen Sie Phosphatüberschuß

Obwohl es keine spezifischen Anzeichen gibt, die direkt auf den Zustand des Phosphatüberschusses zurückzuführen sind, können aufgrund des niedrigen Calcium-Spiegels schmerzhafte Muskelkrämpfe und Zittern auftreten. Probleme mit den Nieren werden in der Regel nur bei einem Tierarzt festgestellt, wenn eine Urinprobe untersucht wird oder das Blut des Tieres. Aber selbst die Blutanalyse ergibt kein eindeutiges Ergebnis, da der Anteil an Phosphat im Blut schwankt. Ähnlich wie bei Calcium und Magnesium löst der Körper einfach das benötigte Mineral aus den Knochen (wo es dann fehlt!) und gleicht dadurch einen eventuellen Mangel im Blutbild aus. Nur eine Urinanalyse, die einen ungewöhnlich hohen Phosphatspiegel aufweist, bringt den Nachweis für einen Phosphatüberschuß.

Behandlung der Hyperphosphatämie

Nach Diagnose einer Hyperphosphatämie würde sofort eine Flüssigkeitstherapie durchgeführt werden, um Elektrolytstörungen zu korrigieren. Folglich wird die phosphatarme Diät umgehend begonnen und zusätzlich werden Knochenröntgenaufnahmen durchgeführt. Hierbei werden mögliche Knochenerkrankungen ausgeschlossen. Röntgenstrahlen werden auch verwendet, um die Größe und Symmetrie der Nieren zu bewerten, wodurch der Tierarzt krankheitsbedingte Anomalien erkennen kann. Eine Hyperphosphatämie sollte als medizinischer Notfall angesehen werden, Ihr Tierarzt wird in einigen Fällen auch bestimmte Chemikalien mit der Fähigkeit zur Bindung an Phosphor (z. B. Aluminiumhydroxid) verabreichen. Während und nach der Behandlung werden Labortests durchgeführt, um den Gehalt an Phosphor und anderen lebenswichtigen Elektrolyten zu bestimmen.

So erkennen Sie einen Phosphatmangel

Mit dem Phosphatmangel – der Hypophosphatämie – verhält es sich ähnlich wie mit dem Überschuß: es gibt keine spezifischen, eindeutigen Anzeichen. Bei zu wenig Phosphat kommt es in der Regel zu einem Überschuß an Kalzium, der sogenannten Hyperkalzämie. Zu viel Kalzium kann zu einer erhöhten Knochendichte führen, die sowohl bei jungen als auch bei alten Hunden als Faktor für Hüftdysplasie gilt. Herzprobleme und Schwächen im Verdauungssystem wie z.B. Verstopfung oder übermäßige Kotproduktion können auf einen Phosphat-Mangel hinweisen. Unter Umständen werden dadurch auch wichtige Mineralien und Vitamine wieder ausgeschieden. Fängt Ihre Katze oder Ihr Hund plötzlich an Kot zu fressen, kann dies ein Hinweis auf Phosphor-Mangel, aber auch Eisen-Mangel sein. Phosphormangel tritt sehr selten auf, die Fälle von Phosphor-Überschuß sind überproportional häufiger. Phosphat-Mangel kann sehr einfach ausgeglichen werden durch Zufütterung von Phosphaten, aber immer im oben angegebenen Verhältnis von etwa 1,3 Teilen Kalzium zu 1 Teil Phosphor.